Was ist Deine Vision für Deine Gemeinde?

[Autor Christoph Wehner Lesezeit c.a. 3 Min]

Liebe Geschwister,

in diesen paar Minuten möchte ich jedem Einzelnen von uns hier eine Frage stellen. Diese Frage ist nicht schnell beantwortet. Darum die Bitte: Denke ein paar Tage darüber nach bevor Du – vielleicht Stück für Stück – die Antwort findest.
Die Frage ist: Was ist Deine Vision für Deine Gemeinde?
Nicht für Dich selbst, sondern für die Gemeinde als Ganzes.
Mit Vision ist natürlich keine übernatürliche Offenbarung gemeint oder so etwas, sondern einfach Deine Vorstellung, wo die Gemeinde in 5 bis 10 Jahren geistlich stehen sollte, das Ziel, auf das sie zugehen sollte. Was möchtest Du, dass Gläubige anderer Gemeinden und auch dieser Gemeinde in 10 Jahren über diese Gemeinde sagen?
Es wird oft gesagt, dass es unwichtig ist, was andere über eine Person oder Gemeinde sagen, weil man sich ja immer selbst ein Urteil bilden muss. Das ist teilweise wahr, aber nicht so ganz.
In 1. Thesssalonicher 1,8-9 lesen wir die Worte des Apostels Paulus: „Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erklungen; nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, sodass wir es nicht nötig haben, davon zu reden. Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen,…“ Was war passiert? In Apostelgeschichte 17 wird beschrieben, wie Paulus auf seiner zweiten Missionsreise von Philippi nach Thessalonich kommt und dort gerade mal drei oder vier Wochen Zeit hat, das Evangelium zu predigen und eine Gemeinde zu gründen, bevor er wegen der Verfolgung weiterfliehen muss. Thessalonich (heute Thessaloniki) liegt im Norden Griechenlands in der Provinz Mazedonien. Athen liegt im Süden. In Athen war Paulus alleine und blieb auch nicht lange. Dann reiste er weiter nach Korinth. Und dort bekam er dann wieder – also einige Wochen oder höchstens Monate nach der Gemeindegründung, gute Nachrichten über die Baby-Christen in Thessalonich. Gott hatte in der Gemeinde der Thessalonicher mächtig gewirkt. Mitten in der schärfsten Verfolgung entstand eine Gemeinde, durch die Gott die rettende Macht des Evangeliums zeigte. Das, was da in Thessalonich passierte, machte innerhalb von Monaten die Runde in den ganzen damaligen christlichen Gemeinden lange vor Facebook und Whatsapp. Was sagt Paulus? „Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erklungen; nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden,…“
Griechenland bestand damals aus zwei großen Provinzen: Der Norden war Mazedonien und der Süden Achaja. Also war es von Philippi bis Korinth schon bekannt geworden, was Gott da gewirkt hatte. Aber Paulus sagt ja: „nicht nur in Mazedonien und Achaia, sondern überall…“ Das bedeutet also auch in Kleinasien, in Syrien, in Galiläa, Samarien und Judäa.
Alle sprachen davon. Es ist hoffentlich schon jedem klar, dass man ein solch wunderbares Wirken Gottes, dass Menschen so vom Wort ergriffen werden und so freudig, mutig und klar ihren Weg mit dem Herrn Jesus gehen – trotz Verfolgung – nicht einfach machen kann. Das war das, wofür die Thessalonicher Baby-Christen bekannt geworden waren.
Noch einmal die Frage:
Was möchtest Du, wofür die Gemeinde hier am Goldberg bekannt wird?
Wenn wir es nicht wirken können, beten können wir aber dafür, dass das Wirken Gottes in unserer Gemeinde groß und bekannt wird, dass unsere Gemeinde eine Stadt auf dem Berge wird, ein Ort, an dem strauchelnde und zweifelnde Gläubige wieder aufgerichtet werden. Ein Ort, der (noch mehr) bekannt dafür wird, dass sich die Geschwister hier besonders lieb haben. Wenn Du Inspiration suchst, was Du Dir für Deine Gemeinde wünschen und erbeten sollst, woraus Deine Vision für diese Gemeinde bestehen soll, dann nimm Dir die Briefe des Paulus vor und suche nach dem, für was er betet. Der Apostel Paulus unter der Führung des Heiligen Geistes hat für die Gemeinden als Gemeinschaften von Heiligen gebetet, in denen das Wort klar gepredigt, geliebt und gelebt wird, in denen alle in der Liebe zueinander wachsen. Er hat nicht für mehr Programme und Grüppchen gebetet. Die haben ihre Berechtigung, wenn sie schwache Werkzeuge sind, die Liebe und das Wachstum im Glauben zu unterstützen zur Ehre Gottes. Aber sie sollten nicht das sein, für was die Gemeinde am Goldberg bekannt ist. Wie wäre es, wenn die Gemeinde am Goldberg weithin bekannt wäre als die Gemeinde, in der Gott das gewirkt hat, was Paulus für die Epheser in Epheser 4,14-15 erbittet: „… damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und umher getrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, Christus.“
Die Gemeinde, die sich besonders dadurch auszeichnet, dass sehr viele Gläubige darin im Glauben fest und stabil stehen (auf dem Wort), die einander lieben und die in allem nur danach streben, Christus zu gefallen und Ihn besser zu verstehen.
Lasst Euch herausfordern, darüber nachzudenken, was diese Gemeinde werden soll, wo Ihr sie sehen wollt und dafür beten, dass sie das wird.
Das ist die Art von Gebet, die Gott erhört.

Amen!

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